Schlagwort: finanzielle Intelligenz

  • 2.1 Investment, Spekulation oder Verbindlichkeit? – Kennst du den Unterschied?

    2.1 Investment, Spekulation oder Verbindlichkeit? – Kennst du den Unterschied?

    1. Die meisten glauben, sie hätten „investiert“ – dabei haben sie sich verschuldet.

    „Meine Eigentumswohnung ist meine Altersvorsorge.“
    „Immobilien sind immer ein gutes Investment.“
    „Ich tue was für den Vermögensaufbau.“

    Das sind Aussagen, die man oft hört. Aber stimmen sie auch?

    📊 Laut Finanztest (2023) ist in über 60 % der Fälle eine selbstgenutzte Immobilie in den ersten 10 Jahren ein finanzielles Verlustgeschäft – durch Zinslast, Instandhaltung, Kaufnebenkosten und Opportunitätskosten.

    👉 Die Wahrheit ist:
    Nicht jede Immobilie ist ein Investment.
    Und nicht jede Entscheidung für Eigentum bringt dich deinem Ziel der finanziellen Freiheit näher.

    2. Besitz wird mit Vermögen verwechselt

    In der gesellschaftlichen Wahrnehmung ist Eigentum gleich Sicherheit.
    Doch das kann täuschen. Denn nicht alles, was dir gehört, arbeitet auch für dich.

    Gerade bei Immobilien verschwimmen die Begriffe:

    • 🔁 Investment – Dein Geld arbeitet für dich.
    • 🎲 Spekulation – Du hoffst auf zukünftige Wertsteigerung.
    • ⛓️ Verbindlichkeit – Du bezahlst laufend dafür, ohne direkten Rückfluss.

    Und viele nennen aus Unwissenheit eine Verbindlichkeit ein Vermögenswert.

    Diese Denkweise ist gefährlich – besonders für Einsteiger, die sich aus dem Hamsterrad befreien wollen und glauben, mit einer Immobilie automatisch „etwas fürs Leben“ getan zu haben.n“.

    3. Klar denken – und Immobilien richtig einordnen

    🔬 Robert Kiyosaki (Rich Dad Poor Dad) prägte den Unterschied:

    Ein Investment bringt Geld in deine Tasche. Eine Verbindlichkeit nimmt es dir heraus.

    Diese Definition ist nicht nur pragmatisch, sondern hilft dir, emotional entkoppelt zu denken – was in der Finanzwelt Gold wert ist.

    Denn laut Kahneman & Tversky (Nobelpreis für Verhaltensökonomie) handeln Menschen bei Finanzentscheidungen häufig nicht rational, sondern emotional – besonders bei großen Themen wie Wohnen und Eigentum.

    Und genau deshalb ist Klarheit so wichtig:
    Nicht jedes „Betongold“ glänzt am Ende auch finanziell.

    4. Ein Haus – drei Realitäten

    Stell dir ein Einfamilienhaus vor. Je nach Nutzung verändert sich seine finanzielle Bedeutung.

    Investment

    Du kaufst das Haus, vermietest es, und nach Abzug aller Kosten (Zinsen, Verwaltung, Instandhaltung, Steuern) bleibt monatlich ein Plus.
    Es erzeugt echten Cashflow.
    🔁 → Das Haus arbeitet für dich.

    ⚠️ Spekulation

    Du kaufst das Haus mit dem Ziel, es in 10 Jahren teurer zu verkaufen.
    Es verursacht laufend Kosten – aber du hoffst auf künftigen Wertzuwachs.
    🔁 → Das Haus kostet dich heute Geld, ohne sicheren Nutzen.

    Verbindlichkeit

    Du kaufst das Haus zur Eigennutzung, nimmst einen hohen Kredit auf, zahlst jeden Monat, bekommst aber kein Einkommen daraus.
    Dazu kommen laufende Kosten wie Grundsteuer, Reparaturen, Versicherungen.
    🔁 → Das Haus nimmt dir Geld – dauerhaft.

    Und das, obwohl es auf dem Papier „dir gehört“.

    5. Was viele nicht sehen: Die versteckten Kosten der Verbindlichkeit

    Selbstgenutzte Immobilien bergen folgende „blinden Flecken“:

    • 💸 Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar, Makler): oft 10–15 % zusätzlich
    • 🔧 Instandhaltungsrücklagen: jährlich 1–2 % des Wertes
    • 📉 fehlendes Einkommen aus dem Objekt (vs. Mietwohnung, die du vermieten könntest)
    • 🧠 psychologische Fixierung: Man bleibt an einem Ort, aus Angst, die „Investition“ zu verlieren

    Das alles bindet Kapital und Freiheit – beides zentrale Ressourcen auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit.

    6. 3 Reflexionsfragen für deinen nächsten Immobilienentscheid

    1. Kommt monatlich Geld rein – oder nur raus?

    Rechne ehrlich. Berücksichtige ALLE Kosten inkl. Rücklagen, Verwaltung, Steuern.

    2. Hoffst du – oder planst du?

    Wer nur auf Marktbewegungen setzt, spekuliert.
    Ein Investment braucht Strategie, Zahlen, Szenarien.

    3. Warum willst du kaufen?

    Weil es „jeder macht“? Weil du „angekommen sein willst“?
    Oder weil es zu deiner Freiheitsstrategie passt?

    7. Definiere, was ein echtes Investment für dich ist

    🟢 Dein Schritt heute:

    • Schreibe den Namen deiner Immobilie (oder Wunschimmobilie) auf
    • Liste alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben auf
    • Entscheide: Ist das ein Investment, eine Spekulation – oder eine Verbindlichkeit?

    Denn:
    Es geht nicht darum, ob du Eigentum hast.
    Es geht darum, ob es dich freier macht – oder fesselt.

    🔁 Teile diesen Artikel mit jemandem, der glaubt, Eigentum sei immer Vermögen.
    Denn Wissen ist der erste Schritt zur echten Unabhängigkeit.

    Quellen & Studien:

    • Finanztest Immobilien-Check (2023)
    • Robert Kiyosaki, Rich Dad Poor Dad
    • Kahneman & Tversky, Prospect Theory in Economic Behavior (2000)
    • Bundesbank (2022), Zur Wirtschaftlichkeit von Wohneigentum
    • Statistisches Bundesamt (2023), Wohnkosten und Kaufnebenkosten im Vergleich

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    • E-Mail: Christian.freimann@mentalsteelfactory.com